Palastgarten

Damiath sah sie an.
"Deshalb gibt es an dem Sattel ja die Beinschlaufen. Man zieht sie vorher fest, um nicht runter zu fallen, wenn der Drache abdreht oder sonst was in der Luft macht. Sharuikan ist ganz handzahm, solange mich keiner ärgert.", sagte er und grinste.
"Ein Drache ist der beste Freund, den man haben kann.", meinte er und lächelte.
Da senkte sich ein Schatten von oben herab und landete neben ihm. Sharuikan gähnte und drückte dann seinen Nasenrücken gegen damiaths Rücken.
"Na du? Ohrensausen bekommen, weil ich deinen namen genannt habe?", fragte Damiath ihn neckend und Sharuikan brummte zufrieden als sein Reiter ihn karulte.
"Darf ich vorstellen? Sharuikan Syndria, Syndria, das ist mein Drache Sharuikan.", stellte er die beiden vor.

Interessiert hörte sie ihm zu und bekam dann doch einen leichten Schreck als sie auf einmal den Schatten eines Drachen auf dem Rasen des Gartens erkannt. Leicht erschrocken wich sie zurück, als der große Drache dann neben ihnen landete und etwas Staub aufwirbelte. Sie sah ihn an und war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Ihr gefiel das Tier...aber sie hatte dennoch einen gesunden Respekt, denn Schoßtiere sahen in ihren Augen anders aus.

" Freut mich Sharuikan !" sie lächelte als sie sah, wie sich Sharuikan von Damiath kraulen lies. " Man sieht, daß ihr euch mögt !" Der Drachen war sehr groß...umso mehr, als das er nun praktisch auch neben ihr stand.

"Weist du was einen Drachen und seinen Reiter alles verbindet?", fragte er sie und als sie mit dem Kopf schüttelte, begann er zu erklären.
"Es ist so, dass ein Drache schon bevor er schlüpft, seinen Reiter aussucht. Das heißt er schlüpft erst dann, wenn sein Reiter das Ei in der hand hält. Von dem ersten Moment, wenn sich die beiden Berühren, tragen wir das Drachenmal.", er zeigte ihr seine Hand, auf dem das silberne Mal deutlich zu sehen war.
"Ich kann mich mit Sharuikan über meine gedankne verständigen. Wir fühlen das was der andere auch grade fühlt, wird Sharuikan verletzt, so spüre ich seinen Schmerz und sollte ich getötet werden, so stirbt auch mein drache. Er ist sozusagen mein zweites Ich.", erklärte er ihr und sah Sharuikan in die Augen.

"Das klingt alles viel schöner, wenn ihr das erklärt, als wenn man es in Büchern nur lesen würde." gab sie schüchtern zu und sah wieder zum Drachen. " Ihr habt einen schönen Drachen. Er sieht edel und stark aus...sicher der ideale Partner für Euch. Der Drache tat meiner Meinung nach gut daran, Euch zu wählen !" Sie sah nach den Erzählungen von Damiath seinen Drachen mit ganz anderen Meinungen. Plötzlich sah sie in dem Drachen einen Freund für den Prinzen und kein Ungetüm, wie sie es sich zuerst vorgestellt hatte. Sie trat langsam wieder ein Stück näher...streckte langsam die Hand aus...Richtung Drachen ! " Darf ich ihn mal berühren ?" fragte sie Damiath.

Sie wollte wissen, wie sich seine Schuppen anfühlten, ob der Atem agnehm warm und sehr heiß war, ob er kalt oder warm war...eben einfach mal berühren. "Sagt mir bitte bescheid, wenn ich zu forsch bin. Meine Mutter behauptet immer, daß wäre noch mal mein Untergang."

Damiath lächelte.
"Da müsst ihr Sharuikan fragen und nicht mich. Er hat zu entscheiden, wer ihn berühren darf und wer nicht.", sagte er.
Sharuikan streckte seinen Hals nach Sydria aus und drückte seinen Nasenrücken gegen ihre Hand. Zufrieden blies er ihr heiße Luft ins Gesicht und brummte.
Sag ihr bitte das ich mich sehr freue sie kennen zu lernen Damiath., bat der Drache seinen Reiter.
"Ich soll dir von Sharuikan sagen, dass er sehr erfreut ist euch kennen zu lernen.", übersetze Damiath für seinen Partner.

Gerade als sie das tun wollte, da berührte Sharuikan auch schon ihre Hand und blies ihr warmen Atem ins Gesicht. Ihre Haare wehten etwas aus dem Gesicht und dann hörte sie das leise brummen. Es klang nicht bedrohlich, sondern hatte eher sowas wie das schnurren bei einer Katze...naja, auch wenn es ein absurder Vergleich ist, weil Drachen sicher nicht schnurren...aber es war eben sowas wie ein Zeichen der Zufriedenheit des Drachen, wie Syn glaubte.

" Danke ! Es freut mich auch !" sie legte den Kopf leicht schief und strich dem Drachen vorsichtig über die Nüstern und seitlich des Mauls. " Er fühlt sich warm an...und seine Schuppen sind weicher als ich dachte." Sie sah dem Drachen ins mächtige Gesicht. Doch das sie den Prinzen so direkt ansah, daß fiel ihr noch schwer...immerhin war er Damiath. Damiath sah man nicht mal eben so an...alleine das sie schon ohne nervös zu werden mit ihm reden konnte, war für Syndria ein Wunder. Normalerweise war sie eher ruhiger...war sie respektvoller...doch der junge Elf gab ihr eben ein gutes und warmes Gefühl, so das sie sich sicher fühlte. Zudem war er charmant...

Gisellè, eine Dienerin die ab und an mit Syn in der Küche plauderte hatte recht. Sie erzählte immer, wie nett und zuvorkommend er war. Wie sein Charme gut ankam und wie toll er doch wäre. Leicht lächelte sie...wie würde Gisellè wohl heute reagieren, wenn Syndria das alles mit einem nicken und den Worten das sie recht hatte, es bestätigte ? Warscheinlich würde Gisellè alles Einzellheiten erfahen wollen. Dabei war es ja wirklich nur ein unverfängliches Gespräch über Drachen und Blumen !

Damiath und Sharuikan lachten.
"Seine Schuppen am Kopf sind glatt und fühlen sich zwar weich an, sind jedoch trotzdem ein sehr guter Schutz. Die Schuppen an seinem Körper können einem, wenn man ohne Sattel reitet schon mal die Beine aufreißen... Sehr unangenhem.", sagte er und verzog das Gesicht.
Sharuikan brummelte.
Was hätte ich tun sollen? Dich einfach liegen lassen? Kieber kaputte Beine als tot., sagte der Drache und wand sich Damiath zu.
"Jaja, du hast ja recht und ich bin dir dankebar.", lachte der Prinz und strich Sharuikan über den hals.
"Was gibt es denn Morgen zur Krönungsfeier?", fragte er Syn und sah sie an.

Als er Sharuikan eine Antwort gab, sah das so aus, als wenn er mit sich selbst redete. Aber das brummen hörte Syn und es klang diesesmal irgendwie anders. Also es war schon seltsam, wenn er sich mit dem Drachen unterhielt, wenn man selber nicht wußte, was der Drachen sprach.

"Morgen ? Ich darf es nicht verraten...also, Maximae wird das nicht wollen !" Dies war die Küchencheffin... "Aber, wenn ihr mich nicht verrät, dann sage ich euch, daß es morgen einen reich gedeckten Tisch geben wird. Dazu allerhand des bestens Weines, der Thronsaal wird mit Traditionellen Kräutern ausgeräuchert und es wird reichlich Met fließen." Sie überlegte... " Euer Lieblingsmahl wird aufgedeckt und dazu noch eine Menge Süßspeisen..." Syndria wäre gerne dabei gewesen. Sie wollte auch sehen, wie solch eine Zeremonie abgehalten wurde. " Wir stellen einen Kräuterwein her...also, im Grunde ist er schon fertig, aber wir verfeinern ihn." Sie überlegte weiter... "Der Hofmaler wird kommen, wie ich hörte..." Es war alles soviel...aber die wichtigsten Dinge hatte sie ihm schon erzählt.

Damiath lauschte ihren Erzählungen und seufzte. Am liebsten würde er das ganze abblasen und seinem vater sagen, dass er niemals König werden wollte.
"Danke Syndria und natürlich könnt ihr euch auf mein Stillschweigen verlassen. kein Wort wird über meine Lippen kommen.", versprach er ihr. Dann knurrte sein Magen.
"Verzeiht, aber ich habe seit gestern Abend nihts mehr gespeist.", sagte er verlegen und grinste leicht.

"Wenn ihr wollt, dann kann ich in der Küche bescheid geben und euch etwas über eure Dienerin zukommen lassen ! Was darf ich denn bringen lassen?" Syndria würde es persönlich zubereiten. Wenn sie es schon selber nicht bringen konnte, dann würde sie es wenigstens für ihn zubereiten.

Sie selber freute sich auf die Krönung. Damiath wird sicher ein guter König werden. Syndria mochte auch seinen Vater, denn sonst würde sie hier ja nicht arbeiten wollen, doch der Königssproß war ihr noch sympatischer. "Wenn ich das anmerken darf...ihr scheint euch nicht sonderlich über das Fest zu freuen ?" Sie hatte sein seuftzen vernommen. Nun sah sie ihn doch direkt an, wie zuvor den Drachen. Er war groß und man sah, daß er viel trainieren zu schien. Kräftige Arme...sicher brauchte man die auch beim reiten eines Drachen...Muskulös ohne das es zuviel war...ein Ausdruckstarkes und entschlossenes Gesicht...und ein unbeschreibliches lächeln. Jetzt erst merkte sie, wie sie ihn angestarrt hatte und wurde wieder etwas rot.

"Danke, aber ich kann auch mit in die Küche kommen. ich möchte nicht viel, etwas obst vielleicht. Mehr muss es nicht sein.", sagte er und reckte sich.
Sharuikan neben ihm spannte die Flügel aus.
Ich werde dann auch mal jagen gehen damiath. Ruf mich einfach wenn du mich brauchst und ess was gescheites., sagte der Drache und schwang sich in die Lüfte. Schnell war er in Richtung Wald verschwunden.
"Bis später!", rief Damiath dem schwarzen Drachen hinterher.
"Nein, ich will keine König sein... die ganze Verantwortung, das regieren... viel lieber Kämpfe ich oder bin mit Sharuikan unterwegs. Was den krieg und die Truppen und so betrifft... damit habe ich kein Problem. Aber alles andere... ich weis nicht. Wenn Dad tot wäre na gut... aber eine Lichtelfe, die mich dazu zwingt König zu werden, obwohl Vater bei bester Gesundheit ist... zum Glück natürlich.", sagte er und seufzte wieder.

Mitfühlend legte sie ihm die Hand auf die Schulter...
"Es mag euch noch schwer fallen und ihr mögt es vielleicht noch nicht...aber ich habe dennoch festes Vertrauen in Euch das ihr es schaffen werdet. Freut euch, daß euer Vater noch lebt...freut euch, daß ihr im Notfal noch sicher dessen Hilfe habt. Ich verstehe nicht viel von der Politik unserer Völker...und bin daher sicher kein guter Ratgeber...aber ich spüre das ihr das schaffen werdet." Dann lächelte sie. "Meine Großmutter hat mir das lesen aus der Hand beigebracht...wann immer ihr wollt, kann ich es für euch tun." Dann nahm sie wieder die Hand von seiner Schulter. Sicher war das nicht erlaubt, aber sie hatte einfach den Wunsch das zu tun.

"Wenn ihr wollt, dann folgt mir in die Küche und ich werde euch einen Obstsalat zaubern, wie ihr ihn noch nie gegessen habt. Familienrezept..." wieder lächelte sie und sah dann dem Drachen nach wie er verschwand. "Wirklich ein schönes Tier !"

"Danke, ich hoffe ihr habt recht. Plötzlich ist da so ein riesen Haufen, den man zu bewältigen hat. Der war vorher nicht da... mit einem mal...", wieder seufzte er. Ihre Hand auf seiner Schulter tat gut. Sie hatte etwas tröstliches.
"Ich begleite euch sehr gerne in die Küche. Bin ja mla gespannt ob das wirklich so gut schmeckt wie ihr sagt.", sagte er und grinste wieder.
"Ja, er ist ein wundervolles Geschöpf. Für nichts auf der Welt würde ich ihn hergeben.", sagte er und sah Sharuikan nach.
Dann ging er mit ihr in die Küche.

tbc *Küche des Schattenpalastes*

"Ihr werdet sehen, daß ich recht habe. Sicher mag es nicht gleich heute oder morgen passieren...aber es wird geschehen...vertraut mir !" Sie konnte nur erahnen was da so alles auf den jungen Elfen zukommen würde, doch einer Person konnte er sich auf alle Fälle aus dem Volke schon sicher sein und das war Syndria.

"Noch besser als ich gesagt habe !" verkündete sie und dann folgte sie ihm in die Küche.


TBC ~ Küche des Schattenpalastes

cf *Schlafgemächer Damiath*

Damiath hatte aus dem schloßgarten eine wunderschöne rote Rose stibitzt, die jetzt neben ihm auf der Bank lag. Er sah ins Wasser und dachte über die letzen Tage nach. So viel war in der letzen Zeit passiert. Heute Abend war der letzte Abend als Prinz. Morgenabend schon würde er König sein. Er seufzte. Ihm war bange vor der vielen Verantwortung, die mit einem mal auf seinen Schultern lasstete. zum Glück hatte er Sharuikan. Der schlaue Drache stand iihm immer bei und vielleicht hätte er ab heute ja auch noch Syndria, die ihm etwas unter die Arm egreifen würde. Er hoffte es. Die Elfe hatte ihm bereits den Kopf verdreht.